Gärtnern unter neuen Bedingungen

Gärtnern unter neuen Bedingungen:
Wie kann der Garten Schutz bieten und gleichzeitig dem Klima trotzen? 

Der Klimawandel ist allgegenwärtig und fordert neue Wege, um diesem Herr zu werden. Vertrocknetes Gemüse, brauner Rasen oder zu viel Regen machen uns das Leben schwer. Dabei lieben wir unsere Gärten. Sie bieten Erfahrungsräume für Groß und Klein, für Tier und Mensch. Sie sind ein Rückzugsort, Treffpunkt und Erholungsraum. Kleine Umstellungen reichen, um unsere Gärten auf diese neuen Bedingungen einzustellen. Es ist nicht schwer, seinen Garten pflegeleicht, klimarobust und gleichzeitig insektenfreundlich zu gestalten.

Der Vorgarten ist das Erste, was man von einem Haus wahrnimmt. Er wirkt wie die Visitenkarte eines Hauses. Die Art der Gestaltung beeinflusst das Mikroklima am Haus und somit auch in der Nachbarschaft. Gepflasterte Flächen und Schottergärten heizen sich im Sommer stark auf und Regenwasser kann nicht gut versickern. Dadurch machen sie das Haus anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels. Da Starkregen, heiße Perioden und lange Trockenphasen zunehmen, sind Schottergärten laut Landesbauordnung rechtlich verboten worden. Es gibt viel schönere, pflegeleichtere Alternativen. Ein Steingarten ist kein Schottergarten und eine ideale Anlage für Menschen, die möglichst wenig Arbeit mit dem Vorgarten haben wollen. Hier mehr erfahren.

Video: Aus Schotter wird Grün – Oase im Vorgarten

ReKAP Banner_Schottergarten

Schattenspender bieten nicht nur Rückzugsorte zu sonnenintensiven Tageszeiten, sondern auch Schutz vor ultravioletten (UV) Strahlen und schützen durch den Schattenfall vor und hinterm Haus die Gebäudehülle vor einer Aufheizungen. Zwar spendet auch ein Stoffdach Schatten, unter einem Baum oder großen Strauch fühlen wir uns aber viel wohler. Das liegt daran, dass die Blätter Feuchtigkeit verdunsten und dadurch die Luft abkühlen sowie Hitzestau (wie bspw. unter Markisen/Sonnensegel) vorbeugen. Des Weiteren Schützen Schattenspender, jeglicher Art, auch unsere Gesundheit. Der Klimawandel bewirkt eine Intensivierung der Sonnenstrahlen, die uns und unser Umfeld treffen. Schattenspender reduzieren die Belastung der UV-Strahlen für unsere Haut. Der Vorteil von natürlichen Schattenspendern ist zusätzlich, dass diese Sauerstoff spenden und Kohlenstoff speichern.

Schutz vor Wind können Sträucher und Hecken bieten. Sträucher und Hecken halten den Wind ab, filtern Staub, speichern CO2 und spenden Schatten, perfekt für eine Terrasse oder den Rand eines Grundstücks. In ihrem Windschatten ist die Taubildung höher und der Boden feuchter. Den effektivsten Windschutz bietet eine mehrreihige Wildstrauchhecke, die frei wachsen darf. Sie bietet Vögeln und Insekten zusätzlich Nahrung und Verstecke, braucht aber drei bis vier Meter Platz. Hier mehr erfahren

Bei allen Maßnahmen ist die Auswahl der Pflanzen für den jeweiligen Standort und Anspruch im Garten und Vorgarten entscheidend - Ob trocken oder eher sehr feucht, ob pflegeleicht oder für vollblut Gärtner*innen. Dabei gilt – je mehr, desto besser, ob klassisch im Beet, oder an der Fassade, im Pflaster oder auf dem Dach. Pflanzen sind die kostenlose Klimaanlage im Garten. Sie verdunsten über ihre Blätter Wasser und kühlen und befeuchten dadurch die Umgebungsluft.  Je vielfältiger die Artenauswahl, desto kleiner ist das Risiko, dass viele Pflanzen gleichzeitig ausfallen. Besten Beispiel Rasen: Der intensiv gepflegte, artenarme Rasen muss bei Trockenheit auch regelmäßig gewässert werden, denn seine Gräser wurzeln nur in den ersten Bodenzentimetern. Die bessere Alternative: Eine Wiese mit heimischen standortgerechten Wildblumen und Wiesengräsern. Sie übersteht trockene Phasen ohne Gießen und braucht kaum Pflege. Hier erfahren Sie mehr.

Hügel und Senken bieten nicht nur optische Hingucker, sondern gliedern den Garten in trockene und feuchte Bereiche. Regenwasser lässt sich dadurch leiten und Starkregenereignisse abpuffern. Hügel bremsen den Wind und schützen vor Austrocknung. Werden sie bepflanzt, verstärkt sich der Effekt. Am Kopf ist der Bo den trocken, am Fuß des Hügels und in der Senke feuchter. Sandarien lassen sich so ideal in den Garten integrieren. Schauen Sie im Recker Ortskern vorbei. Dort wurde ein Mini-Sandarium geschaffen, so wie es im Kleinen oder vergrößert, in einem Hügel-Senken-System, im Privatgarten integriert werden kann.